Sonntag, 31. Mai 2009

Song zum Weltnichtrauchertag

Heute ist Weltnichtrauchertag. Unter dem Motto "EIn Bild sagt mehr als tausend Worte" soll die Einführung der sogenannten Schockbildchen Ende 2010 als Sieg gefeiert werden. Ich halte mit dem Song des Tages dagegen. Ein Tune sagt mehr als alle Bilder... Als Bonus gibts dennoch ein paar nette Bildchen zur Musik.

Rye Rye Feat. M.I.A. - Bang (Buraka Som Sistema)

Heiliger Strohsack. Das geht ab. Rye Rye's neue Single war danceable genug, doch die Portugiesen von Buraka Som Sistema haben dem ganzen nen fetten Kuduro-Beat beigemischt und das Ding geht ab wie Schmitz' Tiger.

Rye Rye feat. M.I.A. - Bang (Buraka Carnival Remix by Buraka Som Sistema)

"Yes"-Video Nr. 2 - "Did You See Me Coming?"

Neil Tennant und Chris Lowe machen nochmal den großen Bogen. Nicht genug, dass ihr diesjähriges Album "Yes" wohl die meisten Bestenlisten am Ende des Jahres schmücken wird, auch beim Videodreh mischen sie nochmal schön mit. Nach der etwas ungewöhnlich-experimentellen Visualisierung zu "Love etc.", kommt nun ein wieder etwas konventionellerer Ansatz im Minimalstil zur neuen Single "Did You See Me Coming?"

Samstag, 30. Mai 2009

1 Song, eine Welt

Mit "Teufelswerk" hat Hell eine beachtliche Reise durch die Clubmusik der letzten 20 Jahre zusammengestellt. Deutschland lässt er dabei freilich nicht außer Acht. Kraftwerk-infizierter Störfunk.
DJ Hell - Electronic Germany

Lost Sounds: Cats On Fire, Phoenix Remix, Burial

Bitte, bitte mögen. Cats On Fire aus Finnland sind die meiner Meinung nach unterschätzteste Band dieser Tage. Dabei ist Our Temperance Movement so ein großartiges Album, Letters From A Voyage To Sweden so ein großartiger Song.

Kaum ist das neue Phoenix-Album "Wolfang Amadeus Phoenix" raus, werden die ersten Remixe geliefert. Hört selbst:

Burial, der unbekannte Mützenmann, der in den letzten Jahren die wegweisendsten Platten des Dubstep kreierte, meldet sich nun aus der Versenkung. Lange darauf gewartet, ein Schmuckstück, gemeinsam mit Four Tet.

Freitag, 29. Mai 2009

Mash-Up; die neue alte Kunst - vom Sterben der Kreativität

Jaja, so ist das. Selbst die Zeit wusste vor ein paar Wochen schon darüber zu berichten.
Damals, als MTV noch ein Medium war, das hauptsächlich mit Musik zu tun hatte, gab es auch mal Dinge, die man seinen Freunden zeigen und erzählen konnte, die nichts mit Klingeltönen oder flauschigen Plüschhasen zu tun hatte. Es wurde ein äußerst mainstreamtauglicher und jugendfreundlicher Umgang mit der Popkultur geboten. Heraus kamen dabei gerne so Projekte wie "MTV Mash". Da trafen die Black Eyed Peas mal auf Kylie Minogue, waren 2pac und Notorious B.I.G im postmortalen Einklang, zersägte Jimi Hendrix die Beats Snoop Doggs oder ersetzte Michael Jackson mit seinem "Billy Jean" die viel zu oft gehörte Gesangslinie des "Smells Like Teenspirit"-Chorus. Das waren noch Zeiten. Ja, das war irgendwie cool und aufregend, wenn da plötzlich ein Künstler, den wir schätzten, mit einem, den wir hassten gemasht wurde und ein netter Beat herauskam. Freude für den Augenblick, klar, doch belebend.
Dass MTV als der Sender, der die Musikindustrie retten sollte, schon lange gestorben ist und als Musiksender generell auch schon eine Weile tot ist, bedeutet jedoch nicht, dass Formen und Ideen, die einst von ihm hervorgebracht wurden oder wenigstens in den Mainstream transportiert wurden, ebenfalls tot sind.
Im Gegenteil. Das Mash-Up hat sich weiterentwickelt, den neuen Medien angepasst und auf andere Bereiche des Kunstlebens ausgeweitet. Was wir aus dem Bereich der Bildenden Kunst schon seit jeher als Collage begreifen, nennt der Web 2.0er wiederum Mash-Up.
Gerne darf so mal Barack Obama vor tausenden von Leuten als Vorsitzender einer Eigentümervollversammlung über seine Sorgen und Probleme schwäbeln.

Der israelische New-Age Künstler Kutiman präsentiert auf seiner Homepage http://www.thru-you.com/ Mash-Ups einzelner Youtube-Videos, die er gezielt zu einem Songkonstrukt werden lässt. Die großartige künstlerische Arbeit, die dahinter steckt, wird noch einmal von der fleißigen Suche in den Schatten gestellt. "Kutiman mixes YouTube" nennt er das ganz nonchalant und gäbe es so etwas wie eine Mash-Up-Szene, dann wäre Kutiman wohl so etwas wie ein Star.
Kompliziert wird das Mashen im finanzfreien Raum des Internets aber dann, wenn Gema-Gebühren missachtet werden. Ungeachtet jedes künstlerischen Outputs weist die Gema darauf hin, dass es sich bei jedweder Zweitverwertung des geschützten Materials um keine eigene Leistung und damit Diebstahl handele.
Doch auch hier hat der moderne Künstler von Heute wieder eine ANtwort parat:

In 33 Sekunden verwendet Johannes Kreidler 70.200 geschützte Samples. Als er jene bei der Gema anmelden wollte, reagierte die abweisend: man erkenne das Original nicht mehr und daher sei die unangemeldete Nutzung in Ordnung. Klar, auch die Gema-Menschen scheuen Arbeit, vor allem jene, die nicht sehr rentabel ist.



Die Königin Mutter aller Avantgarde-Musik-Kunst-Model-Mixformen jammt mit dem Vater der Cartoon-Figuren Gorillaz (Grace Jones vs. Damon Albarn)

Die nichtvorhandene Szene boomt, nicht zuletzt, weil jeder mitmachen kann. Youtube hilft, solange es noch nicht komplett gesperrt ist.