Dienstag, 9. Juni 2009

Medienkritik(1): Mission Hollywood

Till Schweiger ist die neue Heidi Klum. Kaum ist "Germany's Next Topmodel" vorbei - zumindest die dritte, unnötige Staffel - schon wird wieder jemand gesucht im deutschen Fernsehen. Na, was würden wir bloß ohne dieses Sendeformat tun.

Nur ein Problem gibt es: Till Schweiger will nicht richtig rein passen. Er ist, trotz aller Konformität, nicht kompatibel mit einem verlogenen Format wie diesem. Die Schauspielerinnen, die sich melden, um dem Herrn Schweiger nach L.A. zu folgen, sind passabel, stehen halbwegs im Leben und folgen nicht einem Traum, dessen Nichterreichen sie ins Nichts plumpsen lässt. Insofern besteht schon einmal ein großer Unterschied zur "Modelmutter der Nation" und ihrer willkürlichen Schicksalsschaukel namens "Germany's Next Topmodel".
Dank Schweiger werden auch unnötige Spannungsbögen, Emotionsduschen und Pathos vermieden.

Alles in allem ist "Mission To Hollywood" dank des Zusammenspiels von Schweiger und den größtenteils adoleszenten und halbwegs gestandenen Bewerberinnen das weitaus geringere Übel. Doch niemanden wird es ernsthaft verwundern, dass gerade das fehlende Künstliche dafür sorgen wird, dass die Einschaltquoten des Model-Pendants nicht erreicht werden. Das liegt nicht zuletzt auch am Fehlen des Lästerpotentials, das deutschlandweit Mädchen am Donnerstagabend vor dem Fernseher versammelte, um sich Germany's Next Topmodel" anzusehen.

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